Elektro-Sensibilität − News

Freies WLAN für evangelische Kirchen in Berlin & Brandenburg

Von Gott und allen guten Geistern verlassen

Für die Evangelische Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz (EKBO) entwickelt die Agentur NORDSONNE IDENTITY die Marke godspot - das neue, freie WLAN der Evangelischen Kirche. Die Kirchenleitung der EKBO hatte am 13. Mai 2016 beschlossen, Kirchen mit kostenlosen WLAN-Hotspots auszustatten.

Der Dienst mit dem Namen godspot wird zunächst in rund 220 Kirchen in Berlin und Brandenburg installiert, darunter in der Französischen Friedrichstadtkirche am Gendarmenmarkt in Berlin-Mitte und in der Kaiser-Wilhelm-Gedächtnis-Kirche in Berlin-Charlottenburg.[…]

…Das WLAN kann innerhalb und außerhalb der Kirchengebäude von Besuchern und Passanten kostenlos genutzt werden - eine Registrierung oder Anmeldung ist nicht notwendig. Bis zum Kirchentag 2017 werden weitere Kirchen, Pfarrhäuser und kirchliche Einrichtungen das freie WLAN godspot erhalten.

…Ziel ist es allen 3000 Kirchen und kirchlichen Gebäuden in der EKBO godspot zur Verfügung zu stellen. Für die nötige Sicherheit sorgt ein Vertrag mit einem separaten Dienstleister, der eine eindeutige Regelung der Störerhaftung garantiert.

… Bis zum Kirchentag 2017 werden weitere Kirchen, Pfarrhäuser und kirchliche Einrichtungen das freie WLAN godspot erhalten Mit dem Projekt „godspot“ soll dem Zeitgeist entsprechend eine neue digitale Kommunikation auf kirchlicher Ebene eingeläutet werden. Ob sich die verantwortlichen „Kirchenfürsten“ auch über die Schattenseiten dieses spekulativen Experimentes genügend Gedanken gemacht haben, ist zu bezweifeln. Es wird spannend sein, inwieweit das Suchtverhalten in den genannten Kirchen zukünftig den kirchlichen Ablauf negativ beeinflussen wird, sei es störend dem Nachbarn gegenüber oder auch dem Pfarrer selbst.

no_wifiAbgesehen vom Faktor Ablenkung läuft die Kirche Gefahr, für EHS –Betroffene zur Bannmeile zu werden. Ob mit dieser Initiative ein Besuchs-Frequenzbringer generiert wird, ist ebenfalls fraglich. Fakt ist, dass die Thematik Mobilfunk in Kirchtürmen in der Vergangenheit in Kirchengemeinden zu schwerwiegenden Konflikten und zu Kirchenaustritten geführt hat.

Nicht umsonst beschäftigten sich beide Kirchen mit diesem Thema sehr intensiv, was auch zu der in 2003 erschienenen ökumenischen Handreichung „Mobilfunk auf dem Kirchturm?“ führte, in der letztendlich sehr deutlich auf das Spannungsfeld hingewiesen wurde. In der PM äußert sich Fabian Kraetschmer, IT-Leiter im Konsistorium der EKBO: »Menschen sind nicht weniger spirituell als früher. Aber die Orte der Kommunikation haben sich verschoben, vieles findet in digitalen sozialen Netzwerken und Communities statt.

Mit godspot wollen wir als Evangelische Kirche eine sichere und vertraute Heimstatt in der digitalen Welt bauen.« Solches von einem Kirchenmann zu hören ist schon sehr bedenklich, angesichts der schlechten Erfahrungen in der Vergangenheit, die das Spannungsfeld Mobilfunk auf dem Kirchturm mit sich brachte. (Kirchenaustritte!)

 

Wener Thiede
Warum die evangelische Kirche Godspot nicht braucht

 

GodSpot oder Gott-Spott ?!?
Das freie WLAN der evangelischen Kirche

Offener Brief von diagnose:funk

 

EKD, 21.10.2017:

„Handy an im Gottesdienst!“
Württembergischer Theologe entwickelt ein digitales Angebot für den Gottesdienst

Es scheint, als hätte dieser Pfarrer den Kommentar von Herrn Kensch (siehe unten) wörtlich genommen und bindet die Smartphones der Besucher via WLAN in seine Gottesdienste mit ein...

https://www.ekd.de/handy-an-im-gottesdienst-smartphone-29362.htm

 

Nachtrag 05.04.2018:
Der Irrsinn geht leider weiter - nun will auch die evangelische Kirche in Bayern godspot eiinführen..

Von Gott und allen guten Geistern verlassen 2


Weiterführende Links, Dokumente und Quellennachweise:

www.focus.de/digital/internet/godspot-freies-wlan-fuer-evangelische-kirchen-in-berlin_id_5546174.html

godspot.de

Godspot? - Gottspott! - WLAN in Kirchen

Eingestellt: 21.05.2016, 09:53
zuletzt geändert: 11.04.2023, 12:17

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Kommentare zu diesem Artikel

Kommentare geben die Meinung des jeweiligen Verfassers wieder, dies entspricht nicht unbedingt der Meinung der Betreiber dieser Webseite


von: Karlheinz Kensch

vom: 21.05.2016, 09:54

Homepage: www.e-smog-shg.org

Man spart sich den Pfarrer und lässt die Predigt über WLAN übertragen. Wenn das ganze noch mit time-shift versehen wird braucht man keine festen Gottesdienstzeiten mehr, jeder kann dann kommen wenn er Zeit hat.

Das ist auch praktisch für Hochzeiten, Taufen und Beerdigungen. Man stellt sich im vorhinein aus einer Auswahlliste aus Liedern, Predigten, ... eine Art Playlist nach seinen Bedürfnissen zusammen die man dann bei dem Fest abspielen lasst. Der nächste Schritt ist dann die Auswahl für den Kirchenschmuck, ebenso auswählbar und bezahlbar mit entsprechenden Apps, wie auch eine Gästeliste. Der Zutritt erfolgt dann über die Berechtigung aus der elektronischen Gästeliste. Klingelbeutel und Spendenbüchsen werden durch elektronische Spendenbüchse über Smartfone ersetzt. Damit ist die Kirche in der Lage immense Gehaltskosten und Mietkosten für die einzelnen Pfarreien zu sparen.

Diese Fiktion ist erst der Anfang.
Die Arbeitnehmer wissen nicht was auf sie mit der hochgelobten und auch von den Gewerkschaften in schönsten Tönen geforderten Industrie 4.0 auf sie zukommen wird. Als erstes trifft es Verwaltungen, und die Sachbearbeiter bei den Dienstleistern. Derzeit sind bereits Selbstfahrsysteme für Logistik/Lager in Erprobung, aber teilweise auch schon Roboter für Montagearbeiten.
Dann haben alle die Überflüssig werden und Arbeitsplatz verlieren endlich genügend Zeit sich nur noch auf das Smartfone und social Networks zu beschäftigen.
mit freundlichen Grüßen


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